Was UX-Design ist - und was es mit Bananen gemeinsam hat

Design, Usability und Funktionalität

Dass der Kunde König ist, wussten schon Händler im Mittelalter und später in der Renaissance. UX-Design ist letztlich nichts weniger als ein Ausdruck dessen: indem das Design, seine Usability und Funktionalität der User Experience (daher das "UX") untergeordnet werden - oder kurzum: gut ist, was dem Kunden die bestmögliche Erfahrung beschert!

Eine Analogie zu Beginn: die Banane als Symbol des UX-Designs

Megan Wilson, selbst prominente UX-Designerin, Künstlerin und Autorin, hat UX-Design einmal treffend mit einer Banane verglichen. Die signalisiert über ihre satte gelbe Farbe sofort, wann und wie reif sie ist, lässt sich wunderbar leicht schälen, ist den ganzen Tag über in der Schale geschützt und damit leicht zu transportieren und begeistert mit einem fruchtigen, leichten Geschmack, Vitaminen sowie einer die Verdauung anregenden Wirkung – sogar Vorläufer des Glückshormons werden durch Inhaltsstoffe der Banane ausgeschüttet. Außerdem sind sie (fast) auf der ganzen Welt verfügbar, haben keine Kerne, die das “Esserlebnis” negativ beeinflussen könnten und zeigen mit einer schwarzen Farbe und matschigen Konsistenz sofort, wann sie reif für den Kompost sind.

Laut Wilson ist die Banane die perfekte Analogie für gutes UX-Design, da das Gesamtpaket stimmt. Durch nichts wird die “Nutzererfahrung” beim Essen getrübt, jederzeit weiß der Mensch woran er ist, böse Überraschungen sind nicht zu erwarten und mit ihrer praktischen Form und dem Stiel hat sie sogar noch eine “eingebaute” Halterung. Natürlich gibt es Früchte, denen man mitunter eine schönere Optik attestieren würden – aber es geht eben nicht nur ums Aussehen. Andere Früchte haben vielleicht noch mehr Vitamine, aber es geht eben nicht ausschließlich um Nährwerte.

… und deshalb sieht der UX-Designer stets das große Ganze

Eben das ist, was ein starkes UX-Design und einen talentierten UX-Designer auszeichnen. Anders als in der Disziplin UI Design, geht es nicht nur um das Interface beziehungsweise das Visuelle. UX-Design hat stets das Gesamtpaket im Blick, von Anfang bis Ende. Deshalb rückt beim UX-Design auch nicht nur das Schöne, also das besonders kreative Design in den Fokus. Ebenso wenig werden nur die starken, damit verknüpften Inhalte betrachtet.

UX-Design umfasst andere Disziplinen, die aber allesamt die bereits bekannten Teilaspekte eines starken digitalen Auftritts, sei es als Webseite, App oder auch Produkt beziehungsweise Dienstleistung, in sich vereinen. Was daraus entsteht ist wichtiger Aspekt der Digitalisierung, der trotz allem technischen Fortschritt nie den vergisst, für wen die Technik eigentlich einen Nutzen bringen soll: den Menschen.

Im UX-Design wird analysiert, kreiert und optimiert, immer mit Hinblick auf alles, was man bereits über die Nutzererfahrung weiß und alles, was man durch Optimierungen und Fortschritt dahingehend erst noch erreichen möchte. Der bereits erwähnte Umstand des “Gesamtpakets” zeigt sich auch da: Gedanken, Bedürfnisse, Emotionen, Verlangen; all das wird von UX-Designern berücksichtigt

In der Praxis bedeutet das, den Nutzer zum Beispiel in einer App so komfortabel und effizient ans Ziel zu bringen wie nur möglich. Oder aber dem Nutzer sofort instinktiv zu verdeutlichen, wie sein neu erworbenes Produkt funktioniert, wie er es optimal einsetzt und wie er den größtmöglichen Nutzen daraus zieht. Insbesondere in der digitalen Welt ist UX-Design wichtig: es schlägt die Brücke zwischen Menschen und Maschine. Damit wir vom technischen Fortschritt nicht überholt und bei der Nutzung neuer Technologien überfordert werden, sorgt der UX-Designer dafür, dass wir selbst mit den innovativsten Webseiten, Dienstleistungen und Produkten eine tadellose Nutzererfahrung haben.

Woran erkennt man mangelhaftes UX-Design?

Schlechtes UX-Design gab es natürlich schon lange vor der Digitalisierung. Jeder, der einmal vor einem Ticketautomaten stand und nicht wusste, wie er nun sein Ticket findet, wie er bezahlen kann und wie man seine Eingabe korrigiert, hat aus erster Hand erfahren, wie schlechtes UX-Design in der Praxis aussieht.

Der etwas undankbare Umstand beim UX-Design ist: je besser das UX-Design, desto weniger wird wahrgenommen, wie viel Arbeit eigentlich darin investiert wurde. Jeder, der einmal eine App gestartet und sofort gefunden hat was er wollte, sie im weiteren Verlauf stets effizient und zügig genutzt hat, hat ein exzellentes UX-Design geboten bekommen – es aber vielleicht gar nicht bemerkt, eben weil alles “einfach reibungslos” und intuitiv funktionierte.

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